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Bitcoins für 140 Millionen Dollar aus Mt. Gox Wallets verschwunden

Die insolvente Bitcoin-Börse Mt. Gox sorgt mal wieder für Schlagzeilen. Am heutigen Donnerstag wurden 16000 Bitcoins aus den Wallets der Börse bewegt, was nahelegt, dass der Insolvenzverwalter der Börse weitere Bitcoins liquidiert bzw. soeben liquidiert hat. Der Gesamtwert der Transaktion dürfte bei rund 141 Millionen Dollar liegen und wurde von CryptoGround entdeckt, ein Service der die Bitcoin und Bitcoin-Cash Wallets von Mt. Gox überwacht.

Neben den Bitcoins wurden auch Bitcoin Cash Coins im Wert von 21 Millionen aus den gleichen Wallets bewegt bzw. verkauft. Transaktionen derartiger Größenordnung können durchaus den Markt belasten sind aber gleichzeitig Hoffnung für die Gläubiger der insolventen Börse, ihr Geld – zumindest in Fiat-Währung – zurückzubekommen. Aktuell hat Nobuaki Kobayashi, ein Tokioer Rechtsanwalt, als Insolvenzverwalter die Macht über das Mt. Gox Vermögen.

Für die Gläubiger ist es hingegen nur ein schwacher Trost, denn sie erhalten den Betrag in Fiatgeld, den die Bitcoins zum Zeitpunkt der Insolvenz inne hatten. Dies liegt natürlich um Welten unterhalb der aktuellen Dollarpreise für Bitcoin und Bitcoin Cash, nämlich bei rund 480 Dollar je Bitcoin.

Medienberichte vor einigen Monaten hatten bereits enthüllt, dass Kobayashi bereits Coins für über 400 Millionen US-Dollar verkauft hat. Damals hatte es harsche Kritik aus dem Kryptolager gegeben, dass er die Coins direkt über Kryptobörsen veräußert hatte, da somit die weltweiten Kurse massive belastet hatte. Der deutliche schonendere Weg wäre gewesen, die Tokens direkt, und damit an den Börsen vorbei, an Großinvestoren zu verkaufen. Kritisch könnte hierbei jedoch gewesen sein, institutionelle Anleger zu finden, die nach dem Kursrutsch zum Jahresanfang solch signifikante Summen in Kryptowährungen investieren wollten.

Aktuelle Gerüchte führen auch den Kursrutsch vom gestrigen Mittwoch auf die Mt. Gox Coins zurück, obwohl die Coins erst heute geliefert wurden. Trotzdem könnte ein Direktkäufer Coins aus seinem bisherigen Bestand bereits am Mittwoch verkauft haben, um ggf. den Erwerb der Mt. Gox Coins am Donnerstag zu finanzieren. Bei einem Direktkauf vom Insolvenzverwalter könnte es durchaus sein, dass der Direktkauf zu Kursen unterhalb der Börsenkurse, d.h. mit einem Disagio, erfolgt ist.

Fakt ist, so transparent die Blockchain auch ist, so bleibt in diesem Fall nur Spekulation. Rein theoretisch könnte auch Kobayashi die Coins nur in andere Wallets transferiert haben um einen bevorstehenden Verkauf vorzubereiten.

Ein Teil der Mt. Gox Gläubiger versucht derzeit auch, die Börse aus dem Insolvenzstatus zu heben, was ermögliche würde, dass die Gläubiger direkt in Bitcoin bzw. Bitcoin Cash entschädigt werden. Das wäre ein gigantischer Erfolg aufgrund der enormen Kursdifferenz (siehe oben).